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Caritas warnt vor Schüren von Fremdenfeindlichkeit

Bayerns Landes-Caritasdirektor Bernhard Piendl hat Politiker davor gewarnt, mit fremdenfeindlichen Tönen Wählerstimmen gewinnen zu wollen. Das Thema Migration habe bei den Landtagswahlen eine große Rolle gespielt, sagte Piendl am Donnerstag in München. Es müsse aber zwischen echten Ängsten und bewusst geschürten Ängsten unterschieden werden.

Viele Flüchtlinge kämen aus guten Gründen und hätten ein Recht auf Schutz und Asyl, so der Prälat. Andere verließen ihre Heimat, um Armut und gesellschaftlichen Spannungen zu entfliehen. Große Sorge bereite ihm, dass alle in einen Topf geworfen und pauschal als Illegale abgewertet würden, die sich angeblich zu Lasten der Steuerzahler ein bequemes Leben in Deutschland machen wollten.

Mit Sorge sehe er auch, dass der Begriff der Integration in der Debatte so gut wie nicht mehr vorkomme, kritisierte Piendl. Als politischer Erfolg zähle nur, wie viele Menschen abgeschoben werden könnten. Der Landes-Caritsdirektor sprach sich dafür aus, dass die Menschen schnell in Arbeit oder Ausbildung kommen sollten. Dann könnten sie sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Zugleich stützten sie das Sozialsystem.

Der Cartasdirektor der Erzdiözese München und Freising, Hermann Sollfrank, ergänzte, dass integrierte Flüchtlinge den Fachkräftemangel linderten. Wirtschaftlicher Erfolg funktioniere nicht ohne soziale Fürsorge. Sparen am Sozialen schade auch der Wirtschaft.