Caritas: Staat bevorzugt bei Krankenhausreform eigene Häuser

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach berät am Montagnachmittag mit Experten beim Krankenhausgipfel über die anstehende Reform. Die Caritas im Erzbistum Berlin kritisiert eine Zwei-Klassen-Mentalität.

Anlässlich des Krankenhausgipfels an diesem Montag hat der Caritasverband für das Erzbistum Berlin eine Gleichbehandlung der freigemeinnütziger Träger gefordert. Der Staat bevorzuge die staatliche Krankenhäuser, bediene diese finanziell und strukturell zuerst und lasse die anderen “im Stich”, kritisierte Direktorin Ulrike Kostka, am Montag in Berlin. “Eine Krankenhausreform ist dringend notwendig, aber die bisherigen Vorschläge sind von einer staatlichen Selbstbedienungsmentalität geprägt.”

Universitätskliniken und kommunale Krankenhäuser schrieben oftmals hohe Defizite, so Kostka. “Diese werden mit Steuergeldern ausgeglichen, die aber auch von Mitarbeitenden der freigemeinnützigen Krankenhäuser eingezahlt werden. Gleichzeitig erfüllen viele Länder ihre gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zur Investitionsfinanzierung aller Plankrankenhäuser nur unzureichend.” Der katholische Wohlfahrtsverband vertritt nach eigenen Angaben zwölf katholische Krankenhäuser in Berlin und Brandenburg.

Beim Krankenhausgipfel der Deutschen Krankenhausgesellschaft werden am Montagnachmittag Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die brandenburgische Landesministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sowie der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, und Gesundheitspolitiker erwartet.