Fachkräfte ohne Wohnung – selbst Erzieherinnen und Pfleger mit solidem Einkommen finden laut Caritas kaum noch Wohnraum. Der Sozialverband warnt vor den Folgen.
Der Wohnungsmangel trifft laut Caritas NRW immer öfter Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten. Selbst Erzieherinnen, Pflegefachkräfte und Heilerziehungspfleger mit solidem Einkommen fänden häufig keine Wohnung mehr, erklärte der nordrhein-westfälische Sozialverband am Freitag in Düsseldorf. Eine alleinverdienende Erzieherin in einer Lebenspartnerschaft etwa verdiene pro Jahr 40.000 bis 46.000 Euro brutto. In vielen Städten habe sie zwar Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein, dennoch fände sie keine bezahlbare Wohnung. Gleichzeitig werde pädagogisches Personal händeringend gesucht.
“Wenn Erzieherinnen, Pflegekräfte oder Sozialarbeiter keine Wohnung mehr finden, hat das direkte Auswirkungen auf Kinderbetreuung, Pflege und Teilhabe”, warnt Dominique Hopfenzitz, der die Caritas im Bistum Münster leitet. “Wohnungsnot gefährdet den sozialen Frieden und letztlich auch unsere Demokratie.”
Die Caritas NRW fordert unter anderem mehr sozial geförderte Mietwohnungen, schnellere Bauverfahren, Baugrund für Familien zu besseren Konditionen und eine Stärkung gemeinwohlorientierter Wohnungsbaugesellschaften.