Caritas Münster unterstützt Kinder unheilbar erkrankter Eltern

Der Caritasverband für das Bistum Münster hat mit dem Pilotprojekt „nena – nicht einsam nicht allein“ Hilfen für Kinder mit einem unheilbar erkrankten Elternteil auf den Weg gebracht. Auch wenn das Projekt Ende des Jahres auslaufe, habe es weiterführende Unterstützungsangebote zum Thema kindliche Trauer angestoßen, erklärte der katholische Verband am Mittwoch. So sei Anfang Dezember ein studentisches Projekt an der Fachhochschule Münster gestartet, dass sich mit der Grundlagenforschung zur Familienpflege und den Möglichkeiten zur Unterstützung von Kindern mit einem schwer erkrankten Elternteil befassen wird.

Für Familienpflegerinnen und -pfleger in der Region würden zudem sogenannte Trauerkoffer gepackt. „In diesen werden Fachliteratur, Bilderbücher und kreative Materialien für Erinnerungsarbeit zu finden sein, um Kinder in ihrer Trauer aktiv zu unterstützen“, sagte Anna Beckers, eine der „nena“ Projektreferentinnen beim Diözesancaritasverband.

Das auf zwei Jahre angelegte Projekt hatte den Angaben zufolge das Ziel, die Familienpflege thematisch auszubauen. Teilgenommen hatten die Caritasverbände Warendorf und Ibbenbüren im Kreis Münster. „Eine schwere Erkrankung eines Elternteils kann das Familiensystem ins Wanken bringen, emotional und organisatorisch, und der familiäre Alltag gerät aus den Fugen“, sagte Caritas-Mitarbeiterin Teresa Henkemeier, die mit Beckers das Projekt durchgeführt hatte. „Die Ängste und Sorgen der Kinder treten dann oftmals in den Hintergrund.“ Hier habe „nena“ angesetzt.

Ein Baustein war demnach eine neunteilige Schulungsreihe. Dabei hätten die Familienpflegerinnen und -pfleger gelernt, wie man Gespräche mit traumatisierten Kindern führt, welchen Einfluss eine unheilbare Erkrankung auf das Familiensystem hat und wie Kinder trauern, erzählte Gudrun Röwekamp, Familienpflegerin und Einsatzleitung der Familienpflege im Kreisdekanat Warendorf. Theorie und Praxis gingen bei dem Projekt Hand in Hand: Erarbeitete Konzepte konnten von den Familienpflegerinnen und -pflegern in Warendorf und Ibbenbüren erprobt und weiterentwickelt werden, wie es hieß.

„Durch das ’nena‘-Projekt hatten die Familien einen Partner an ihrer Seite, sodass sie nicht um Hilfe kämpfen mussten“, sagte Röwekamp weiter, die mit ihrem Team Kinder aus sechs Familien betreut hatte, deren Mütter an Krebs erkrankt waren. Angesichts undurchsichtiger Finanzierungssysteme bei Ämtern und Krankenkassen sei das eine wichtige Hilfe gewesen, betonte die Familienpflegerin.