Caritas international unterstützt fast zehn Millionen Menschen in Not

Mehr Spenden für Caritas international: Mit der Rekordsumme von 119 Millionen Euro seien 9,8 Millionen Menschen in Not unterstützt worden. Vor allem in der Ukraine.

Für Caritas-Hilfsprojekte in der Ukraine seien 74 Millionen Euro zusammengekommen
Für Caritas-Hilfsprojekte in der Ukraine seien 74 Millionen Euro zusammengekommenImago / ABACAPRESS

Das katholische Hilfswerk Caritas international hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben die Rekordsumme von 119 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Damit seien 9,8 Millionen Menschen in Not unterstützt worden, sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, in Freiburg. Das seien 3,7 Millionen Menschen mehr als im Jahr zuvor. Für Hilfsprojekte in der Ukraine seien 74 Millionen Euro zusammengekommen.

Ballung von Krisen

Weltweit seien mehr Menschen auf humanitäre Hilfe und physischen Schutz angewiesen. „Wir sehen uns konfrontiert mit einer Krisenspirale“, sagte Welskop-Deffaa. Aufgrund der Ballung von Krisen und Katastrophen werde der Hilfe-Bedarf weiter steigen. Die UN gehe von 339 Millionen Menschen in Not aus. Das seien 65 Millionen mehr als 2022.

„Solch niederschmetternde Zahlen gehen uns nahe, auch wenn wir uns professionell damit auseinandersetzen“, sagte Welskop-Deffaa. Dabei wirkten mehrere Faktoren wie Klimakrise, Krieg und Hunger zusammen und verstärkten sich gegenseitig. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine habe sich die weltweite Ernährungskrise dramatisch verschärft. Doch der Ukraine-Krieg sei nur einer von 217 kriegerischen Konflikten.

Einsatz in der Ukraine

Die Vertreibung der Ukrainerinnen und Ukrainer sei die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Die Unterstützung von Hilfsprojekten in der Ukraine bezeichnete er als eine der größten Einsätze in der Geschichte des Hilfswerks. Bislang seien dort mehr als drei Millionen Menschen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Hygieneartikeln und Kleidung unterstützt worden.

Nach der Nothilfe gehe es jetzt in der Ukraine an die Reparatur von Wohnhäusern und die Bereitstellung von Wohnraum, erläuterte Müller. Dies sei ein wichtiges Zeichen der Hoffnung für die Dagebliebenen wie auch für die Geflüchteten, die zurückkehren wollten.

Dem aktuellen Jahresbericht zufolge hat Caritas International im Jahr 2022 knapp 80 Prozent der Spenden und Drittmittel für die Hilfe nach Naturkatastrophen und Kriegen ausgegeben. Die restlichen 20 Prozent seien an soziale Projekte für Kinder sowie alte, kranke und behinderte Menschen gegangen.