Caritas international sorgt sich um Nothelfer in der Ukraine

Die Helfer sind erschöpft und drohen zusammenzubrechen, sagt Caritas-Leiter Oliver Müller. Was das Hilfswerk jetzt plant.

Helfer versorgen Kriegsflüchtlinge am Bahnhof von Lviv
Helfer versorgen Kriegsflüchtlinge am Bahnhof von LvivImago / Stefan Trappe

Osnabrück. Das Hilfswerk Caritas international sorgt sich um die Nothelfer in der Ukraine. „Die Helferinnen und Helfer sind erschöpft, sie drohen zusammenzubrechen“, sagte Leiter Oliver Müller den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück.

„Fast jeder habe in der Familie oder im Bekanntenkreis jemanden, der verletzt oder gar getötet wurde.“ Er überlege nun, ukrainische Helfer für eine Woche nach Deutschland zu holen: „Dann können sie hier einmal durchatmen.“

Temperaturen fallen

Das Hilfswerk unterstützt laut Müller seit Kriegsbeginn die Ukrainer mit Lebensmitteln und Kleidung. Die ukrainische Caritas habe mehr als 180 Notunterkünfte aufgebaut und biete medizinische und psychologische Hilfe. Zusätzlich zur Nothilfe habe sie 3.000 Wohnungen und Häuser instandgesetzt. Nun, zu Beginn des Winters, verteilten die Mitarbeiter auch warme Kleidung und Decken. „Für Kiew sind in diesen Tagen Temperaturen von minus 1 bis minus 5 Grad angesagt. Das geht an die Substanz.“

„Mut und Entschlossenheit“

Die Menschen in der Ukraine begegneten den Angriffen Russlands „mit Trotz, Mut und Entschlossenheit“, so Müller. „Sie sagen: Wir müssen diesen Krieg gewinnen, wir müssen uns behaupten. Wir werden alles geben, dass wir in einem freien Land überleben.“

Caritas international ist ein weltweit tätiges Werk des Deutschen Caritasverbandes, die bei Naturkatastrophen und Krisen hilft. Es arbeitet eng mit den mehr als 160 nationalen Caritas-Organisationen zusammen. Von seinem Hauptsitz in Freiburg aus unterstützt es eigenen Angaben zufolge jährlich rund 680 Hilfsprojekte. (KNA)