Caritas: Integration in Asyl-Debatte wieder mehr ins Zentrum rücken
Der Landes-Caritasverband begrüßt die Pläne der bayerischen Staatsregierung, Asylbewerber schneller in echte Jobs zu bringen. „In den letzten Monaten ist die Integration in der öffentlichen Debatte völlig aus dem Blick geraten“, sagte Landes-Caritasdirektor Pfarrer Andreas Magg am Donnerstag laut Mitteilung in München. Wenn Migrantinnen und Migranten nun „so schnell wie möglich in Arbeit gebracht werden sollen“, habe das viele Vorteile: „So zeigt sich schnell, wer sich integrieren will und kann.“ Auch kämen sie in Kontakt mit der Bevölkerung und lernten „deutlich schneller die Sprache“, betonte der Caritas-Chef.
Magg betonte aber auch, dass Integration Arbeit sei und Ressourcen zum Gelingen benötige. Dass eine einzelne Kleinstadt oder ein Dorf überfordert würden, wenn dort alle Asylsuchenden unterkommen sollen, die einem Landkreis zugewiesen werden, sei nicht verwunderlich. Zugleich benötige es mehr Ehrlichkeit und funktionierende internationale Abkommen. Nicht jeder habe das Recht, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. „Deshalb müssen wir klar und transparent kommunizieren, was wir von Menschen erwarten, die hier Schutz suchen wollen, und welche Chancen sie haben oder auch nicht, dauerhaft hierzubleiben.“
Mit Blick auf die politische Auseinandersetzung mahnte Magg zudem mehr Ernsthaftigkeit in der Debatte an: „Migration ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, auf die viele Menschen zu Recht Antworten erwarten.“ Die Ursachen seien aber komplex: „Deshalb dürfen wir nicht den Fehler machen, populistischer Rhetorik und unrealistischen Forderungen auf den Leim zu gehen.“ Man dürfe nicht zulassen, dass Feinde unserer Verfassung und Extremisten „unsere Art zu leben und unsere Freiheit bedrohen“. (00/2816/19.09.2024)