Caritas in NRW warnt vor Überlastung der Suchtberatungsstellen
In Nordrhein-Westfalen haben sich nach Einschätzung der Caritas die Drogen- und Suchtprobleme deutlich verschärft. So sei im vergangenen Jahr die Zahl der Drogentoten um 24 Prozent auf 872 gestiegen, wie die Caritas in NRW am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Die Folge dieser Entwicklung sei auch eine Überlastung der Suchtberatungsstellen, hieß es. Wer als Betroffener einen Termin in der Suchtberatung benötigt, müsse aufgrund der starken Nachfrage oft wochenlang warten.
Obwohl die Beratungsstellen häufig die erste Anlaufstelle für Menschen mit einem Suchtproblem seien, drohten ihnen vor dem Hintergrund der geplanten Einschnitte im Landeshaushalt 2025 zudem nun deutliche Kürzungen, sagte der Vorsitzende der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Sucht, Ralf Nolte, der auch Diözesan-Caritasdirektor im Erzbistum Paderborn ist. „Im Bereich Hilfen und Prävention gehen wir momentan von Kürzungen um 37 Prozent aus. Das gefährdet unsere Arbeit akut“, warnte er.
Anlässlich des Deutschen Suchtkongresses, der am Montag (23. September) in Köln beginnt, fordert die Caritas in NRW stattdessen einen Ausbau der Präventionsarbeit. Der dreitägige Kongress steht unter dem Motto „Forschung, Prävention und Hilfen gemeinsam gestalten“.
Die Freie Wohlfahrtspflege spielt nach eigenen Angaben eine zentrale Rolle in der praktischen Suchthilfe in NRW und ist mit ihren Trägern – darunter die Caritas, die Diakonie, das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt – an der Basis tätig. Allein die Caritas in NRW betreibt 60 Beratungs- oder Behandlungsstellen für Suchtkranke und Drogenabhängige sowie zwei Drogenkonsumräume mit Beratungsangeboten.