Caritas-Demo für höhere Pflegesätze in der Altenhilfe in Münster

Ein Pflegebett voller Aktenordner – mit dieser ungewöhnlichen Installation machen die westfälischen Caritasverbände in Münster ihrem Ärger Luft. Sie haben ganz konkrete Forderungen.

Für höhere Pflegesätze in der Altenhilfe hat die Caritas am Freitag in Münster demonstriert. An einem Marsch vom Schlossplatz zum Sitz des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe nahmen rund 500 Mitarbeitende der Diözesancaritasverbände Münster, Paderborn und Essen teil, wie eine Sprecherin des Münsteraner Verbands mitteilte. Vor dem Sitz des Landschaftsverbands hätten sie ein Pflegebett aufgebaut, in dem sich Aktenordner stapeln.

„Viele Träger in der Sozialwirtschaft stehen finanziell und personell unter hohem Druck“ erklärte Diözesancaritasdirektor Dominique Hopfenzitz aus Münster. Schleichend würden Plätze in der Altenhilfe, den Krankenhäusern und den Einrichtungen der Eingliederungshilfe abgebaut und teilweise geschlossen, oder es gingen ganze Einrichtungen insolvent. „Die Altenhilfe steht vor dem Kollaps.“

Laut dem Verband müssen gestiegene Personalkosten, höhere Energiepreise und die anhaltende Inflation über die Pflegesätze refinanziert werden, die mit den Kostenträgern zu verhandeln und anzupassen sind. Allerdings habe sich insbesondere beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein Verhandlungs- und Bearbeitungsstau aufgebaut.

Die Caritas fordert nach Angaben der Sprecherin, diesen Stau durch den Abbau von Bürokratie und durch kostendeckende Pauschalverfahren aufzulösen. Nur so könne die Versorgungssicherheit in der Altenhilfe weiter gewährleistet werden.