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Caritas-Chefin fordert mehr Mitgefühl für Obdachlose

Manche empfinden sie als “störend”: Obdachlose, die im Drogenrausch auf der Straße liegen. Die Caritas-Chefin ruft zu gesellschaftlichem Mitgefühl auf. Kritik übt sie an Donald Trump.

Nach Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa müssen an Bahnhöfen sozialen Angebote für Obdachlose intensiviert werden
Nach Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa müssen an Bahnhöfen sozialen Angebote für Obdachlose intensiviert werdenImago / Jürgen Ritter

Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa fordert mehr Hitzeschutz für Obdachlose. “Obdachlose Menschen sind an heißen Tagen besonders gefährdet. Ohne eigene Wohnung fehlen ihnen elementare Zugänge zu kühlen Schutzräumen”, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwar gebe es an vielen Orten bereits Hilfsangebote wie Arztmobile und eine Wasserversorgung – aber: “Gerade im Bereich der Bahnhöfe müssen diese sozialen Angebote gesichert und intensiviert werden.” Waschmaschinenräume und Kulturtreffs könnten beispielsweise dabei helfen, Verwahrlosung abzuwenden, Gesundheitsrisiken zu reduzieren und gesellschaftliche Empathie für jene zu erhalten, die im Stadtbild “stören”, so Welskop-Deffaa.

Obdachlose: US-Politik sorgt für Sorge in Deutschland

Es sei offensichtlich, dass der Alltag der Betroffenen durch die zurzeit hohen Temperaturen erschwert werde. “In der prallen Hitze sehen wir im Crack-Koma auf der Straße liegende Menschen, die nicht nur der Sonne, sondern auch Gewalt schutzlos ausgeliefert sind”, berichtete die Caritas-Chefin. Es sei jedoch keine Lösung, sie einfach zu vertreiben.

Mit Blick auf das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump in der Hauptstadt Washington betonte Welskop-Deffaa: “Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass auch in Deutschland Forderungen nach Vertreibung obdachloser verzweifelter Menschen aus dem Stadtgebiet laut werden, wie sie in den USA gerade präsidiale Unterstützung finden.”