Care: Von Erdbeben betroffene Familien stehen „vor dem Nichts“

Auch ein Jahr nach dem verheerenden Beben in der türkisch-syrischen Grenzregion stehen nach Angaben der Hilfsorganisation Care Zehntausende Familien „vor dem Nichts“. In den am stärksten betroffenen Regionen herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt, teilte Care am Donnerstag in Bonn mit. Zudem seien die bisherigen Hilfsmaßnahmen nicht ausreichend, weil es an der Finanzierung fehle. So habe etwa der humanitäre Bedarfsplan 2023 für Syrien 5,41 Milliarden US-Dollar vorgesehen, sei aber nur zu rund einem Drittel gedeckt gewesen.

„Türkische und syrische Gemeinden leben unter sehr schwierigen Bedingungen“, sagte die Direktorin von Care Türkei, Rishana Haniffa. Viele Menschen müssten in Containern kampieren oder in nicht winterfesten Unterkünften in der Nähe ihrer zerstörten Häuser leben. „Unzählige Menschen haben kaum Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung, was ihre Situation besonders prekär macht“, betonte sie.

In Hatay, der am stärksten betroffenen Region in der Türkei, stellten anhaltende Herausforderungen wie Wasserknappheit und unzureichende sanitäre Einrichtungen erhebliche Gesundheitsrisiken dar. Dies gelte insbesondere für kleine Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. „Ohne ausreichende Finanzierung wird die humanitäre Not weiter eskalieren“, mahnte Haniffa.