Care unterstützt Polio-Impfkampagne im Gaza-Streifen
Die Impfkampagne gegen Kinderlähmung im Gaza-Streifen wird auch von der Hilfsorganisation Care unterstützt. So habe man Polio-Impfungen im Gesundheitszentrum Deir Al-Balah im zentralen Gaza-Streifen ermöglicht, teilte Care am Freitag in Bonn mit. Mehr als 2.100 Jungen und Mädchen unter zehn Jahren wurden seit Anfang September dort mit einem oralen Polio-Impfstoff versorgt.
Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Unicef und anderen Partnern koordinierte Kampagne zielt darauf ab, insgesamt 640.000 Kinder im Gaza-Streifen vor der hochansteckenden und potenziell lähmenden Krankheit zu schützen. Überfüllte Notunterkünfte, mangelndes Trinkwasser und fehlende Hygieneartikel hätten die Ausbreitung von vermeidbaren Krankheiten wie Polio deutlich beschleunigt, hieß es.
Polio galt im Gaza-Streifen vor 25 Jahren als besiegt, ist jedoch aufgrund der aktuellen Kampfhandlungen und den damit einhergehenden Folgen für die Bevölkerung zurückgekehrt. Die fast vollständige Zerstörung des Gesundheitssystems, der Abwasser- und Wasserinfrastruktur sowie eingeschränkte Treibstofflieferungen verhinderten eine angemessene Abwasserentsorgung und verschärfen die Gesundheitskrise zusätzlich, mahnte Care.
Insgesamt sollen 1,6 Millionen Dosen des nOPV2-Impfstoffs nach Gaza geliefert werden, um die Polio-Ausbreitung zu stoppen. Um die Kühlkette zu gewährleisten, werden die Impfdosen an zentralen Verteilungsstellen im Gaza-Streifen gelagert und anschließend für die direkte Nutzung weitergegeben.