Burkina Faso: Bericht über Massaker mit 60 Toten

Der westafrikanische Staat kommt nicht zur Ruhe. Die Staatsanwaltschaft berichtet von einem Massaker an etwa 60 Zivilisten. Islamistische Gruppen oder Sicherheitskräfte könnten verantwortlich sein.

Nach einem Militärputsch im Januar 2022 schwingt ein Unterstützer die russische Flagge auf einen Platz in Ouagadougou, Burkina Faso
Nach einem Militärputsch im Januar 2022 schwingt ein Unterstützer die russische Flagge auf einen Platz in Ouagadougou, Burkina FasoImago / Agencia EFE

Im westafrikanischen Burkina Faso sind bei einem Massaker etwa 60 Zivilisten getötet worden. Berichten zufolge sollen die Angreifer Uniformen der Armee getragen haben, heißt es in einer vom Nachrichtenportal lefaso veröffentlichten Erklärung der Behörden. Die Ermittlungen zu den Vorwürfen sind demnach angelaufen.

Der Erklärung zufolge wurde der Staatsanwalt bereits letzte Woche über das Massaker in dem Dorf Karma in der an Mali angrenzenden nördlichen Provinz Yatenga informiert. Verletzte würden in Gesundheitseinrichtungen versorgt, hieß es.

Zwei Militärputsche in einem Jahr

In Burkina Faso sind mehrere islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge gegen die Sicherheitskräfte und die Zivilbevölkerung verüben. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hatte zuletzt auch den staatlichen Sicherheitskräften Verbrechen wie etwa außergerichtliche Hinrichtungen vorgeworfen.

Im vergangenen Jahr gab es in dem Sahel-Staat mit etwa 21 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zwei Militärputsche. Die Armeeführer begründeten die Absetzung der vorherigen Regierung jeweils mit der sich verschlechternden Sicherheitslage. Burkina Faso zählt zu den wirtschaftlich ärmsten Ländern der Welt. Fast fünf Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf Hilfe angewiesen, um zu überleben.