Burg Giebichenstein über Antisemitismus in der Kunst

Die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle diskutiert am 27. und 28. Juni in einem Symposium über „Antisemitismus und Kunst vor 1933“. Das Thema sei insbesondere seit der vergangenen „documenta“ in Kassel und dem Gaza-Krieg zunehmend auch in der Gegenwart relevant, teilte die Hochschule am Donnerstag in Halle mit.

Inwiefern Kunst antisemitisch sei und wie Antisemitismus zum Ausdruck komme, seien Themen, die auch aktuell diskutiert würden, hieß es. Auch Bedeutung und Wirksamkeit von Antisemitismus unter Künstlern und weiteren Akteuren vor der NS-Zeit soll besprochen werden.

Diskutiert würden rechte sowie völkische Zusammenhänge und Akteure wie Julius Langbehn (1851-1907) und seine einflussreiche Schrift „Rembrandt als Erzieher“ von 1890 sowie Paul Schultze-Naumburg (1869-1949). Auch Protagonisten der klassischen Moderne wie Emil Nolde (1867-1956), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) und Johannes Itten (1888-1967) sollen betrachtet werden, ebenso wie die Frage des Antisemitismus in Zusammenschlüssen linker Künstler in der Weimarer Republik.

Thematisiert werden sollen auch historische Positionen, die sich gegen Antisemitismus stellten. So werden die Künstler Fabian Bechtle und Leon Kahane ihre filmische Auseinandersetzung mit dem Werk des Historikers Fritz Stern (1926-2016) vorstellen, hieß es.