Berlin – Bundesweit ist an die Opfer des Holocaust erinnert worden. Der Bundestag rückte in diesem Jahr die Opfer der „Euthanasie“-Morde in den Mittelpunkt. In einer Gedenkstunde wurde die schleppende Aufarbeitung der Morde an Kranken und Behinderten kritisiert. Sigrid Falkenstein, deren Tante Anna Lehnkering in einer Tötungsanstalt ermordet wurde, sagte, die Opfer von „Euthanasie“ und Zwangssterilisation seien lange vom öffentlichen Gedenken ausgeschlossen gewesen. Falkenstein beklagte: „Eine Anerkennung als NS-Verfolgte und Gleichstellung mit anderen verfolgten Gruppen wird ihnen bis heute versagt.“ Diakonie-Präsident Ulrich Lilie erinnerte daran, dass auch in diakonischen Einrichtungen Menschen Opfer der „Euthanasie“ wurden. „Für die Diakonie ist das ein besonders schmerzhafter Teil unserer Geschichte“, schrieb er in einem Beitrag auf seinem Blog. Nur an wenigen Orten habe sich wirklicher Widerstand gegen die Morde und Zwangssterilisationen geregt. epd
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