In Großstädten wie auch kleinen Orten wollen Menschen am Wochenende gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie auf die Straße gehen. Sie knüpfen damit an die Kundgebungen vor genau einem Jahr an.
Am Wochenende sind in vielen Städten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung und Hass geplant. Die Plattform demokrateam.org listet mehr als 60 Kundgebungen, nicht alle sind dort erfasst. Mit den größten Veranstaltungen ist in Köln und Berlin zu rechnen.
In Köln wird unter dem Motto “5vor12 – Laut für die Demokratie” zum Protest gegen Rassismus und gegen die AfD mit Trommeln, Instrumenten und Trillerpfeifen aufgerufen. Ein breites Bündnis aus Parteien, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Kultur und Vereinen ruft zum Protest auf.
In Berlin laden “Fridays for Future”, “Eltern gegen Rechts” sowie Campact zu einem “Lichtermeer der Hoffnung gegen Rechtsextremismus” vor dem Brandenburger Tor ein. Redebeiträge sind angekündigt unter anderen von der Autorin Carolin Emcke, der Aktivistin Luisa Neubauer sowie von einer der höchsten Vertreterinnen der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anna-Nicole Heinrich. Weitere Proteste sind beispielsweise in Halle (Saale), Münster, Karlsruhe, Regenstauf und Neumünster geplant. Am Sonntag folgen Kundgebungen etwa in Hamburg, Freilassing, Schweinfurt und Westerburg.
Vor fast genau einem Jahr hatten bundesweit Hunderttausende gegen Rechtsextremismus demonstriert. Ein Anlass für die Kundgebungen waren Recherchen des Netzwerks Correctiv zu einem Treffen am 25. November 2023 in Potsdam. Daran hatten neben dem früheren Kopf der vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, auch AfD-Politiker, einzelne Mitglieder der CDU, der Werteunion sowie Unternehmer teilgenommen. Dabei sollen unter anderem Pläne zur Vertreibung von Menschen aus Deutschland diskutiert worden sein. In Berlin beteiligten sich damals an den Demonstrationen nach Polizeiangaben bis zu 150.000 Menschen, in Köln schätzungsweise 70.000.