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Bundeswehr wirft Hilfsgüter über Gaza ab

Die Bundeswehr fliegt Hilfsgüter nach Gaza und wirft sie dort aus der Luft ab. Die umstrittene Aktion ersetze die dringend benötigte Hilfe auf dem Landweg nicht, betonen Außen- und Verteidigungsminister.

Die Bundeswehr hat am Freitag erste Hilfsgüter im Rahmen der sogenannten Luftbrücke über dem Gazastreifen abgeworfen. Wie das Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt mitteilten, setzte die Luftwaffe auf den ersten beiden Flügen 34 Paletten mit knapp 14 Tonnen Nahrungsmitteln und medizinischen Hilfsgütern ab. Die Hilfsgüter waren von einer jordanischen Hilfsorganisation bereitgestellt worden. Deutschland hatte sich bereits im März 2024 an einer solchen Aktion aus der Luft beteiligt.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenminister Johann Wadephul (CDU) riefen Israel erneut dazu auf, den Vereinten Nationen und den internationalen Hilfsorganisationen den sicheren Zugang zu Gaza und vor allem auch die sichere Verteilung von Hilfsgütern zu ermöglichen.

Für viele Menschen in Gaza gehe es in diesen Tagen ums nackte Überleben, sagte Verteidigungsminister Pistorius. Es sei klar, dass die Flüge nur einen sehr kleinen Teil dazu beitragen könnten, den Betroffenen das Allernötigste zur Verfügung zu stellen. Wadephul sagte: “Wir lassen nichts unversucht, um den Menschen in Gaza zu helfen.” Angesichts der absolut dramatischen Lage sei das Absetzen von Hilfsgütern über die Luft ein zusätzlicher Weg, dringend benötigte Hilfsgüter schnell zu den Notleidenden zu bekommen.

Hilfsorganisationen kritisieren die Gaza-Luftbrücke als ineffizient und gefährlich. Zudem erreichten die abgeworfenen Güter nicht die Bedürftigsten. Im März 2024 hatte die Bundeswehr nach eigenen Angaben in 39 Flügen insgesamt 316 Tonnen Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Die Aktion wurde beendet, nachdem Hilfe auf dem Landweg zunächst wieder möglich geworden war.