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Bundeswehr-Kaserne wird erstmals nach Soldatin benannt

Mut im Männergewand: Zum ersten Mal wird eine Kaserne der Bundeswehr nach einer Soldatin benannt. Die kämpfte einst als verkleideter Mann und wurde später ausgezeichnet.

Die Hindenburg-Kaserne im niedersächsischen Munster trägt in Zukunft den Namen einer Frau. Die Wahl fiel auf die preußische Unteroffizierin Friederike Krüger (1789-1848), wie die Bundeswehr am Mittwoch mitteilte. Grund für die Umbenennung sei ein Gutachten des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Darin würden Hindenburg unter anderem demokratiefeindliches Handeln und seine führende Rolle bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten vorgeworfen. Mit Krüger trägt nach Bundeswehrangaben erstmals eine deutsche Kaserne den Namen einer Soldatin.

Laut der Stadt Templin, in der sich Krügers Grab befindet, hat die Soldatin als Mann verkleidet in den Befreiungskriegen gegen das napoleonische Frankreich gekämpft. Nach ihrer Beförderung und Verwundung bei der Schlacht von Dannewitz (1813) sei ihr wahres Geschlecht aufgefallen. Nach ihrer Genesung sei sie trotzdem offiziell zu ihrer Einheit zurückgekehrt und unter anderem mit dem Eisernen Kreuz und dem russischen St. Georgsorden ausgezeichnet worden.

In Krüger wurde laut der Panzerlehrbrigade 9 “Niedersachsen” eine Namensgeberin gefunden, die als “ein historisches Vorbild für Mut, Pflichterfüllung und Hingabe im Dienst” gelte. An der Umbenennung seien im Rahmen der Traditionspflege der Bundeswehr auch Munsteraner Soldaten beteiligt worden.

Wie ein Sprecher der Bundeswehr auf Anfrage der Katholischen-Nachrichten-Agentur (KNA) erklärte, gibt es neben der neuen Krüger-Kaserne nur zwei Standorte, die ebenfalls nach Frauen benannt sind. Bei diesen handle es sich aber nicht um Soldatinnen.