Bundesregierung erwartet neues Milliardendefizit in der Pflege

Immer mehr Pflegebedürftige führen zu immer höheren Versicherungskosten. Deshalb erwartet die Bundesregierung ein Defizit von 2,4 Milliarden Euro für 2023. Die umstrittene Pflegreform soll helfen.

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt auch 2023 stark an
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt auch 2023 stark anImago / Michael Gstettenbauer

Die Bundesregierung prognostiziert ein neues 2,4 Milliarden Euro schweres Pflege-Defizit für das laufende Jahr – sollte es keine Beitragssatzerhöhungen geben. „Unter anderem aufgrund des weiterhin starken Anstiegs der Zahl der Pflegebedürftigen ergäbe sich ohne Reformmaßnahmen im laufenden Jahr voraussichtlich ein Defizit in der Größenordnung von 2,4 Milliarden Euro“, schreibt die Regierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Partei Die Linke, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.

Die Zahl der Pflegebedürftigen steige weiter, und damit stiegen auch die Kosten, die die Versicherung tragen müsse, begründet die Regierung ihre Rechnung. Durch die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) würden die Beiträge zur Pflegeversicherung erhöht, heißt es weiter. Daraus ergäben sich in diesem Jahr Mehreinnahmen von rund 3,1 Milliarden Euro. Der Überschuss von 700 Millionen Euro reiche aber nicht aus, um die gesetzlich verpflichtenden Rücklagen zu gewährleisten.

Die Linksfraktion kritisiert die Schätzung der Bundesregierung als zu optimistisch. Die Pflege müsse nachhaltig finanziert werden, man dürfe das nicht schönrechnen.