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Bundespräsident würdigt deutsch-polnische Versöhnung der Bischöfe

Katholische Bischöfe ebneten 20 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg den Weg für Verständigung zwischen Deutschen und Polen. Warum Steinmeier darin bis heute eine Inspiration sieht.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Versöhnungs-Briefwechsel der katholischen Bischöfe in Polen und Deutschland zum 60. Jahrestag als starkes Zeichen gewürdigt. “Dieser historische Briefwechsel war ein Akt des Mutes und der Menschlichkeit in einer Zeit, die von tiefen Narben und Spannungen geprägt war. Er steht für den Beginn eines Dialogs zwischen Polen und Deutschland, der bis heute als Symbol für die Kraft von Vergebung und Verständigung gilt”, schrieb Steinmeier am Dienstag auf Facebook. Das bleibe Mahnung und Inspiration zugleich.

Die katholischen Bischöfe beider Länder erinnern an diesem Dienstag in Breslau (Wroclaw) an ihre historische Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor genau 60 Jahren schrieben die polnischen Bischöfe in einem Brief: “Wir vergeben und bitten um Vergebung.” Die deutschen Bischöfe antworteten darauf: “Furchtbares ist von Deutschen und im Namen des deutschen Volkes dem polnischen Volk angetan worden. So bitten auch wir zu vergessen, ja wir bitten zu verzeihen.”

Die Bischofskonferenz-Vorsitzenden beider Länder, Bischof Georg Bätzing und Erzbischof Tadeusz Wojda, wollen zum Jahrestag eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen. Zuvor ist ein Festakt am Denkmal für den Breslauer Kardinal Boleslaw Kominek (1903-1974) geplant. Er war der Initiator und Hauptautor des Briefes vom 18. November 1965.