Bundespräsident: Gott schuf den Menschen als Gärtner

Dem Menschen werde „die buchstäblich grundlegende menschliche Aufgabe“ vor Augen geführt, die Welt zu bewahren, zu hüten und behutsam zu gestalten“, so Steinmeier zur Eröffnung der Bundesgartenschau.

Ansprache des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zur Erföffnung der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim
Ansprache des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zur Erföffnung der Bundesgartenschau 2023 in MannheimImago / HEN-FOTO

Gott hat den Menschen nach Worten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Gärtner erschaffen. Bei der Eröffnung der Bundesgartenschau erinnerte er in Mannheim an die Erzählung aus dem Alten Testament, nach der Gott den Garten Eden schuf, den der Mensch bearbeiten und hüten sollte.

Ein schöner Garten, in dem es sich im Einklang mit Tieren und Pflanzen gut leben lasse, sei eine uralte Utopie des Menschen vom gelingenden Leben: „Der schöne Garten hat etwas von unserer vielleicht unauslöschlichen Vorstellung vom Paradies“, so Steinmeier wörtlich.

Gartenschauen inspirieren zur Vielfältigkeit

Zivilisation beginnt für den Bundespräsidenten mit der Anlage eines Gartens und dem Bewusstsein, mit der Welt sorgsam und vorausschauend umzugehen. Bei Gartenschauen werde die Aufgabe vor Augen geführt, die Welt zu bewahren. In dem Zusammenhang kritisierte Steinmeier Vorgärten mit Steinplatten, Schotter und Schüttgut; die strahlten nicht nur Langeweile aus, sondern seien „im tiefsten Sinne lebensfeindlich“. In einer farblosen, grauen Welt wäre „das Grauen nicht weit“.

Gartenschau 2023 bietet buntes Programm

Die Gartenschau läuft 178 Tage bis zum 8. Oktober. Geplant sind 5.000 Veranstaltungen. Die Ausstellungsflächen auf dem ehemaligen Spinelli-Kasernengelände im Nordosten und im Luisenpark sind mit einer Seilbahn verbunden. Die Kirchen beteiligen mit einer spirituellen Oase. Dazu haben die badische Landeskirche und das Erzbistum Freiburg einen 700 Quadratmeter großen Garten mit Ruheplätzen, einem Bachlauf und Klanginstallationen gestaltet.

Viele Besucher sind am Eröffnungstag zur Bundesgartenschau gekommen
Viele Besucher sind am Eröffnungstag zur Bundesgartenschau gekommenImago / HEN-FOTO

Auf einer Bühne gibt es täglich Andachten, gemeinsames Singen sowie sonntags Gottesdienste. Das kirchliche Buga-Programm umfasst auch den Dialog über Klimaschutz und Friedenspolitik, Debatten über Migration und Armut oder über queere Kirche und interreligiösen Austausch.

Zur Bundesgartenschau werden bis zu zwei Millionen Besucher erwartet. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) betonte, es handele sich um die zweitgrößte Fläche, die eine Bundesgartenschau je gehabt habe. Die Ausstellungen werden seit 1951 im Zweijahresrhythmus organisiert und präsentieren Ideen zu Gartenbau und Landschaftsarchitektur. 2021 gastierte die Blumenschau in Erfurt, zuvor in Heilbronn.