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Bundeskunsthalle würdigt Konzeptkünstler Franz Erhard Walther

Die Bundeskunsthalle in Bonn würdigt den Konzeptkünstler Franz Erhard Walther zu seinem 85. Geburtstag mit einem Fest und einer Sonderführung. „Statt einer Rede“ werde am Sonntag mit dem Künstler gefeiert, kündigte das Museum am Mittwoch. Auf dem Programm stehen eine Gesprächsrunde sowie eine Führung durch die Präsentation „Bilder im Kopf, Körper im Raum“ mit Werken von Walther, die noch bis 28. Juli gezeigt wird.

Seit einem halben Jahrhundert prägten die Arbeiten des Konzeptkünstlers Walther den internationalen Kunstdiskurs, hieß es. Seine bis heute innovativen Ansätze hätten generationsübergreifend Künstlerinnen und Künstler inspiriert und nicht an Faszination und Kraft verloren.

Mit „Bilder im Kopf, Körper im Raum“ präsentiert die seit März gezeigte Schau eine Auswahl von handlungsbasierten Arbeiten sowie Zeichnungen aus verschiedenen Perioden. Filmische Dokumente, auch neue Aufnahmen vor Ort, veranschaulichten, wie Walther Menschen, Kunst und Aktion zusammenbringe. Manche Exponate in der Ausstellung, ebenso eigens angefertigte Exhibition Copies, könnten von den Besuchern aktiviert werden. Durch die Interaktion zwischen Körper und Objekt wird jeder selbst zum Teil des Kunstwerks, etwa beim Überziehen von miteinander verbundenen Kutten, beim Schreiten zwischen Landmarken oder Umlegen von Objekten im Raum.

Walther habe Anfang der 1960er-Jahre im Umfeld des Minimalismus und jenseits des klassischen Verständnisses von Skulptur und Malerei einen neuen Werkbegriff formuliert, der die Betrachter als Akteure einbezieht. Sein erster Werksatz (1963-1969) aus 58 aktivierbaren Elementen sei legendär, erklärten die Ausstellungsmacher. Durch sein Wirken als Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg sei er zu einem einflussreichen Lehrer geworden. Seit Anfang 1963 verwendet Walther Stoff für die Herstellung fast aller Aktivierungsobjekte. Walther wurde bekannt für seine Schreitbahnen, Raumelemente und Wandformationen.