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Bundesinstitut: Keine Hinweise auf “Opioid-Krise” in Deutschland

In den USA hat eine verheerende Drogenkrise mit Opioiden mehrere Hunderttausend Tote gefordert. Experten warnen, dass auch in Deutschland ähnliche Verhältnisse drohen. Bislang gibt es aber offenbar keine Anzeichen.

Experten sehen derzeit keine Hinweise auf eine “Opioid-Krise” in Deutschland. Die Verordnung von opioidhaltigen Schmerzmitteln (Analgetika) sei in Deutschland zwischen 2005 und 2020 rückläufig, ergibt eine am Dienstag in Bonn veröffentlichte und vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beauftragte Untersuchung von Krankenkassendaten.

Ausgewertet wurden Abrechnungsdaten von rund 25 Millionen Personen. Danach ist die Verordnung von Opioid-Analgetika zwischen 2005 und 2020 um 19 Prozent gesunken. Der Beginn der “Opioid-Krise” in den USA war hingegen von einem starken Anstieg der Verordnungen opioidhaltiger Analgetika geprägt.

Etwa ein Fünftel der Personen mit einer Neuverordnung eines Opioid-Analgetikums erfüllte während des Betrachtungszeitraums mindestens einmal die Kriterien für einen Langzeitgebrauch. Der häufigste potenzielle Grund hierfür waren nicht-tumorbedingte chronische Schmerzen. Die Ergebnisse zu Missbrauch und Abhängigkeit lassen aus Sicht des Bundesinstituts zwar vermuten, dass insbesondere in der Altersgruppe zwischen 20 und 39 Jahren in manchen Fällen ein nicht indikationsgerechter Gebrauch stattfinde. “Doch die entsprechenden Anteile sind gering”, heißt es.

Opioidhaltige Schmerzmittel spielen eine zentrale Rolle in der Schmerztherapie, insbesondere bei der Behandlung starker akuter und chronischer Schmerzen. Ihr langfristiger Einsatz bei chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen bleibt jedoch umstritten.