Bundesfamilienministerium prüft Mutterschutz für Selbstständige

Gleichbehandlung zwischen Angestellten und Selbstständigen sei „nicht ganz einfach“, sagt Lisa Paus (Grüne). Doch Hürden für Freiberuflerinnen müssten abgeschafft werden.

Mutterschutz für Selbstständige soll einfacher werden (Symbolbild)
Mutterschutz für Selbstständige soll einfacher werden (Symbolbild)Imago / Photothek

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) wirbt dafür, den Mutterschutz auch für beruflich Selbstständige zu öffnen. „Wir sind gerade dabei, uns das Thema Mutterschutz für Selbstständige noch einmal genau anzuschauen“, sagte sie den Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe. Gleichbehandlung zwischen Selbstständigen und Angestellten sei „nicht ganz einfach“. „Aber es muss auch Selbstständigen möglich sein, ohne zu hohe Hürden eine Familie gründen zu können“, betonte sie. „Daher sollten wir auch die Freistellung für Selbstständige ermöglichen.“

Weiter kündigte Paus an, den geplanten Vaterschaftsurlaub im Mutterschutz zu regeln. Das Geld dafür solle aus einem Fonds beim Bundesgesundheitsministerium kommen, der von den Arbeitgebern gespeist werde. Als möglichen Starttermin nannte die Bundesfamilienministerin den 1. Januar 2024. „Wir wollen das mit einem größeren Vorlauf machen, damit sich alle darauf einstellen können“, sagte sie. „Für kleine und mittlere Unternehmen sind solche Freistellungen gerade in der Krise nicht ganz einfach.“

„Unpassender Begriff“

Paus unterstrich, dass sie den Begriff „Vaterschaftsurlaub“ für unpassend hält. Die ersten zwei Wochen mit einem Baby seien alles andere als Urlaub. „Das Wort Vaterschaftsurlaub ist aber auch deshalb nicht passend, weil Kinder heute in vielfältigen Partnerschaften und Lebensgemeinschaften groß werden und es nicht nur Väter sind, die freinehmen, sondern zum Beispiel auch die Lebenspartnerin der Mutter“, erklärte sie.