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Bund Katholischer Unternehmer verteidigt Position zur AfD

Das hat für Diskussionen gesorgt: Die Erklärung des Bundes Katholischer Unternehmer zur AfD wurde in den eigenen Reihen nicht gut aufgenommen. Der Verband will deshalb nun für Klärung sorgen.

In der Debatte um das Verhältnis von Unternehmerverbänden zur AfD hat der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) seine Position verteidigt. Der Verband unterstütze die Partei “weder inhaltlich noch organisatorisch, wirbt in keiner Art und Weise für sie und kooperiert auch nicht mit ihren Vertretern”, heißt es in einer auf der BKU-Homepage veröffentlichten Erklärung. Ein “Wegducken in der eigenen Filterblase” sei aber nicht hilfreich. “Daher wird der BKU den Dialog dort, wo er gefordert wird, nicht verweigern.”

Der BKU hatte sich bereits am Mittwoch zur AfD geäußert. Hintergrund war die Ankündigung des Verbands der Familienunternehmer, das “Kontaktverbot” zu AfD-Mitgliedern aufheben zu wollen. Die darauf folgende Kritik an dem Unternehmerverband hatte der BKU-Vorsitzende Martin Nebeling zurückgewiesen. “Wie auch Die Familienunternehmer berufen wir uns vor allem auf unsere Werte, auf deren Grundlage wir Politik aktiv mitgestalten, anstatt Politik zu verhindern und somit Verdrossenheit gegenüber den Volksparteien weiter Vorschub zu leisten”, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Auch in seiner neuerlichen Erklärung stellt der Verband klar, dass nur im Dialog Argumente eingebracht werden könnten gegenüber Positionen, “die nicht mit der Menschenwürde und den Prinzipien der Katholischen Soziallehre vereinbar sind”. Das gelte nicht zuletzt deshalb, da der Verband sich auch als Vertreter von Menschen mit Migrationshintergrund im Arbeitsleben verstehe. Ebenso sei dem Verband bewusst, dass AfD-Positionen – etwa ein EU-Austritt und die Annäherung an Russland – für die deutsche Wirtschaft nicht förderlich seien.

Zugleich bekräftigte der Verband seine Unterstützung für die Unvereinbarkeitserklärung der Deutschen Bischofskonferenz bezüglich der AfD-Positionen. Ebenso grenze sich der BKU auch von der Linken ab.

Die Position des BKU hatte innerhalb des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), dem der Verband angehört, für Irritationen gesorgt. Bei der ZdK-Vollversammlung erklärte Präsidentin Irme Stetter-Karp am Freitag in Berlin, die Äußerung habe sie befremdet. Eine solche in gewissen Teilen Normalisierung dieser faschistischen Partei sei “aus meiner persönlichen Sicht mindestens politischer Leichtsinn”.

Der ehemalige BKU-Bundesvorsitzende Ulrich Hemel wies die Kritik am Samstag zurück. Sein Verband kämpfe gegen die AfD, das sollte zur Kenntnis genommen werden. “Diese hergestellte Nähe hat uns zutiefst verletzt”, so Hemel. Zugleich forderte er, dass die Meinungskorridore nicht zu eng seien sollten. Es gebe unter AfD-Wählern auch Katholiken, mit denen der BKU das Gespräch suchen wolle. “Wir werden der AfD keine Bühne geben.”