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BUND fordert Stopp der Abbaupläne für Kali in Bernterode

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Thüringen (BUND) fordert einen dauerhaften Verzicht der Wiederaufnahme des Kalibergbaus im nordthüringischen Eichsfeld. Es brauche stattdessen wirtschaftliche Alternativen, die Natur, Klima und Lebensqualität vor Ort dauerhaft sichern, erklärte eine Sprecherin des Umweltverbandes am Dienstag in Heilbad Heiligenstadt.

Die aktuelle Pause bei den Plänen von Südharz Kali in Bernterode zeige, wie unsicher und risikobehaftet dieses Vorhaben sei. Der industrielle Kaliabbau in dieser Form würde enorme Wassermengen verbrauchen, Flächen versiegeln und das Klima erheblich belasten.

Die Lagerstätte bei Bernterode gilt als eines der vielversprechendsten Kali-Vorkommen in Westeuropa. Trotzdem verkündete der Investor Anfang August, das Projekt vorerst auf Eis zu legen, da Finanzmittel fehlen und die EU den Kaliabbau nicht mehr im bisherigen Umfang fördert.

Der vorläufige Stopp bietet aus Sicht des BUND daher eine Chance, gemeinsam mit Politik und Wirtschaft über wirklich nachhaltige Perspektiven für die Region nachzudenken. Noch aber gebe es keinen Grund zur Entwarnung. Solange die Abbaulizenz gelte, bestehe die Gefahr, dass das Projekt mithilfe von anderen Investoren fortgeführt werde.

Das Grubenfeld Bernterode grenzt unmittelbar an die 1993 geschlossene Lagerstätte von Bischofferode an. Dort traten damals die Bergleute in einen Hungerstreik, um gegen die geplante Schließung ihres Werks zu protestieren. Dieser Streik wurde zum Symbol für den Widerstand gegen die umstrittene Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt.