Die Bremer Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer (SPD) hat beim Neujahrsempfang des Landesparlaments den zahlreichen professionellen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz gegen das Hochwasser gedankt. Sie hätten „dort geholfen, wo die Not am größten und die Deiche gefährdet waren“, sagte sie am Dienstag: „Tag und Nacht, bei Regen und Wind waren sie da, wo sie gebraucht wurden.“ Ihr Einsatz habe gezeigt, dass das Land bei Krisen zusammenhalte, unterstrich Grotheer.
Dennoch sehe sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie in Gefahr, sagte die Bürgerschaftspräsidentin: „Die Demokratie ist ein kostbares Gut, das es zu bewahren gilt – sie ermöglicht es uns, unsere Meinung frei zu äußern, unsere Werte zu verteidigen und gemeinsam Lösungen für die drängenden Probleme unserer Zeit zu finden“. Demokratie sei nicht nur eine Staatsform, „sondern zugleich eine Lebensform“.
Dass laut einer Studie die Mehrheit der Deutschen mit dem Funktionieren der Demokratie weniger oder überhaupt nicht zufrieden seien, beunruhige sie. In den digitalen Medien zeige sich brachial die wachsende Kluft zwischen Metropolen und ländlichen Regionen oder zwischen Gewinnerinnen und Verlierern der Globalisierung. Zur Demokratie gehöre, andere Meinungen auszuhalten, betonte Grotheer. „Eine der wichtigsten Eigenschaften der Demokratie ist Respekt vor den Positionen der anderen.“
Grotheer warb dafür, junge Menschen stärker als bisher ins demokratische Geschehen einzubinden. „Ihre demokratische Mitwirkung ist langfristig für die Demokratie lebensnotwendig.“