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Bürgermeister in Ungarn sagt Halloween den Kampf an

Keine Kürbisse, keine gruselige Dekoration, kein “Süßes, sonst Saures”: Ein Dorf im Norden Ungarns soll zur Halloween-freien Zone werden. Ein Kampf gegen “fremde Bräuche” oder eher ein politischer Streit?

Im Norden Ungarns hat ein Bürgermeister Halloween aus seinem Dorf verbannt. Ein geplantes Kürbis-Schnitzen am Hauptplatz sei abgesagt, berichten örtliche Medien am Donnerstag. Auch auf Gruseldekoration sollen die Bewohner von Zebegeny verzichten, wenn es nach Bürgermeister Ernö Ervin Ferenczy geht. Damit wolle er sich gegen “fremde kulturelle Bräuche” wehren.

Laut Ferenczy spielt der Halloween-Kult mit den Gefühlen der rund 1.300 Bewohner des Dorfes an der Donau. Von Kürbisfratzen beobachtet werden, während man am Friedhof mit Gebeten und Kerzen der Toten gedenkt? Das ist nach Ansicht des Bürgermeisters nicht nur unpassend. Es wirke sich überdies negativ auf die geistige Entwicklung von Kindern aus.

Ungarische Zeitungen sind sich indes uneins darüber, was wirklich hinter dem Halloween-Bann steckt. Berichten zufolge könnte auch profane politische Rivalität der Grund sein. Demnach hätten zwei oppositionelle Abgeordnete das Kürbis-Fest für Familien organisiert, was dem Bürgermeister missfallen habe. Für Ferenczy jedenfalls steht fest: “Zebegeny ist kein Halloween-Dorf – und wird es auch nicht werden.”