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Bündnis: Deutschland muss festen Betrag in Entwicklungshilfe stecken

Ein Bündnis mehrerer Nichtregierungsorganisationen hat die Bundesregierung aufgefordert, 0,7 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung in die Entwicklungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe zu investieren. Dieser Anteil des Bruttonationaleinkommens müsse nach der Bundestagswahl verbindlich im künftigen Koalitionsvertrag verankert werden, forderte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung im Namen des Bündnisses am Donnerstag in Berlin und Hannover. Nötig sei zudem eine langfristige Finanzierungsstrategie, um die Planungssicherheit für entwicklungspolitische Projekte zu gewährleisten.

„Wir können es uns nicht leisten, Entwicklungspolitik nur als moralische Verpflichtung zu betrachten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Jan Kreutzberg, als Initiator der Kampagne „Wir brauchen 0,7%“. Sie sei ein „unverzichtbares Werkzeug, um Deutschland sicherer, stärker und widerstandsfähiger gegenüber globalen Krisen zu machen“. Wer heute an der Entwicklungszusammenarbeit spare, zahle morgen den Preis für Instabilität und Unsicherheit.

Weltweit eskalierten Krisen und Kriege, während zugleich die Budgets für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe schrumpften, hieß es. In dieser angespannten Situation hätten ausgerechnet die USA als mit Abstand größter Geber fast alle Unterstützungsleistungen eingefroren. Deutschland dürfe hier nicht zurückweichen. Als zweitgrößter Geber trage die Bundesregierung eine richtungsweisende Verantwortung. Zu dem Bündnis gehören unter anderem die Hilfsorganisation Oxfam Deutschland sowie die SOS-Kinderdörfer.