Buch- und App-Tipps für Kinder und Jugendliche im Mai

Unterirdische Bunker, ein Kriminalfall im Schrebergarten und Franz Kafka: Darum geht es in den aktuellen Literaturtipps aus Volkach für Kinder und Jugendliche. Mit dabei ist auch eine ungewöhnliche Familie.

Um fünf Jungen, die einen unterirdischen Bunker im Wald finden, dreht sich der Roman „The Fort – Das Geheimnis eines Sommers“, der von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendbuchliteratur zum „Jugendbuch des Monats Mai“ gewählt worden ist. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven der Hauptcharaktere. Dabei kommen Familiengeheimnisse ans Licht, die die Jungen bisher vor ihren Freunden verborgen hatten. „Ein Jugendroman, der einen Blick auf männliche Freundschaften wagt“, so das Urteil der Jury zu dem Werk des Autoren Gordon Korman.

Zum „Kinderbuch des Monats“ kürte die Jury den Roman „Wer schnappt Ronaldo? Kopfgeld auf ein Chamäleon“ von Benjamin Tienti mit Illustrationen von Beatrice Devies. Die Erzählerin Nivin lebt mit ihren Eltern und Geschwistern auf engstem Raum in Berlin zusammen und träumt von Ruhe. Dann stößt sie jedoch auf einen Kriminalfall in einem Schrebergarten. Für die Jury entfaltet das Werk „für die erwachsenen Mitlesenden einen ironischen Blick auf die Gegenwart“. Sie lobt außerdem: „Wunderbare Dialoge, sympathische Figuren kombiniert mit einer spannenden Geschichte.“

Im „Bilderbuch des Monats“ geht es um einen bekannten Schriftsteller und ein Mädchen: In „Herr Kafka und die verlorene Puppe“ von Larissa Theule trifft Franz Kafka 1923 in einem Berliner Park auf ein Mädchen, das seine Puppe vermisst und beginnt mit ihm ein Gespräch. Damit fängt eine Freundschaft an, die erst mit seinem Tod endet. „Ein Bilderbuch, das auch von der Kraft der Fantasie erzählt“, urteilt die Jury zu dem Bilderbuch, das von Rebecca Green illustriert und von Mathias Jeschke aus dem Englischen übersetzt wurde.

„Hörbuch des Monats“ wurde „Willkommen bei den Grauses – Wer ist schon normal?“ von Sabine Bohlmann, die das Hörbuch auch selber eingelesen hat. Eine Familie zieht in ein Haus, das von den Kindern der Nachbarn nur als „Geisterhaus“ bezeichnet wird. Und tatsächlich ist die Familie ungewöhnlich. „Geschickt entfaltet die Autorin das Thema Anderssein und lädt die Lesenden zum Nachdenken ein, ohne jedoch zu pädagogisieren“, würdigt die Jury. Das Hörbuch ermögliche es, in die bunte, schräge Welt der Familie Grause einzutauchen.

Zur „App des Monats“ wurde dieses Mal ein Buch gekürt – das allerdings multimedial vernetzt ist. In „Hört sich gut an – 50 Instrumente und wie sie klingen“ erfahren Kinder Wissenswertes über bekannte und eher unbekannte Instrumente. Über QR-Codes sind dabei Hörbeispiele im Internet abrufbar. Das Buch aus der Feder von Ole und Hans Könnecke, der die Kompositionen verantwortet, ist für die Jury „ein unterhaltsam-lehrreiches multimediales Lese-Hör-Ereignis“.

Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur mit Sitz im unterfränkischen Volkach ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Autoren, Verlagsvertretern und Wissenschaftlern.