Bucerius Law School: Patenschaft für iranischen Menschenrechtsanwalt

Die Bucerius Law School in Hamburg hat eine Patenschaft für den iranischen Menschenrechtsanwalt Amirsalar Davoudi übernommen. Wie die Hochschule am Dienstag informierte, war Davoudi am 31. Mai 2019 zu 15 Jahren Haft, 111 Peitschenhieben und dem Entzug seiner Bürgerrechte für zwei Jahre verurteilt worden. Die Bucerius Law School unterstützt das Patenschaftsprogramm der Vereins „HÁWAR.help“. Ziel der Patenschaften sei es, Öffentlichkeit für die Menschen zu schaffen, die das Regime versucht, zum Schweigen zu bringen. Am Mittwoch (10. Januar, 19 Uhr) findet im Moot Court der Hochschule eine Auftaktveranstaltung für das Patenschaftsprogramm unter dem Titel „Verfolgt im Iran und in Belarus“ statt. Um Anmeldung wird gebeten.

Davoudi habe für die Verteidigung seiner Mandantinnen und Mandanten und sein entschlossenes Wirken für Gerechtigkeit große persönliche Gefahren in Kauf genommen, hieß es. Seine Verurteilung beruhe unter anderem auf den Vorwürfen, eine „Gruppe zum Umsturz der Regierung“ gebildet und „Propaganda gegen den Staat“ betrieben zu haben. Diese Anschuldigungen hingen mit öffentlich geäußerter Kritik zusammen, die Davoudi gegen Korruption innerhalb des iranischen Justizsystems, die Todesstrafe und die allgemeine Menschenrechtslage im Iran zum Ausdruck gebracht habe.

„Amirsalar Davoudi ist für unsere Studierenden ein Vorbild, weil er zeigt, dass der Einsatz für Menschenrechte für den Einzelnen gravierende Konsequenzen haben kann – man aber gerade deshalb an diesem Engagement für Freiheit und Gleichheit festhalten muss“, sagte der Präsident der Bucerius Law School, Michael Grünberger, laut Mitteilung.

Seit Beginn des Programms wurden den Angaben nach über 400 Patenschaften an Politikerinnen und Politiker vermittelt. Die Bucerius Law School sei stolz darauf, als erste Hochschule ebenfalls eine institutionelle Patenschaft zu übernehmen.