Knapp ein Jahr nach Einführung eines qualifizierten Mietspiegels in Bremen haben sowohl der Mieterverein als auch der Eigentümerverband Haus und Grund in der Hansestadt eine positive Bilanz gezogen. Der Mietspiegel habe zu einem Rückgang von Konflikten zwischen Mietern und Vermietern geführt, sagte die Geschäftsführerin des Mietervereins, Kornelia Ahlring, dem Nachrichtenportal buten un binnen von Radio Bremen (Freitag).
Haus und Grund bestätigte diesen Eindruck. „Der Mietspiegel hat befriedend gewirkt“, sagte Geschäftsführer Ingmar Vergau. Er gebe Vermietern eine Sicherheit beim Bestimmen des Mietpreises.
Der Mietspiegel ist am 1. Januar in Kraft getreten. Dabei handelt es sich um ein statistisches Instrument für die Beurteilung von Mietpreisen. Er spiegele die üblicherweise gezahlten ortsüblichen Mieten wider und helfe Vermieterinnen und Vermietern, rechtssichere Mieten zu ermitteln, hatte der Senat bei der Einführung herausgestellt. Mieterinnen und Mieter würden vor ungerechtfertigt hohen Mieten geschützt.
Details, unter anderem zu den diversen Zu- und Abschlagsmerkmalen, finden sich in einer Mietspiegelbroschüre, die auf www.bremer-mietspiegel.de heruntergeladen werden kann. Dort gibt es auch einen Online-Mietspiegel-Rechner. Erstellt wurde der Mietspiegel auf Grundlage einer kombinierten Mieter- und Vermieterbefragung. Er muss regelmäßig der Marktentwicklung angepasst werden.
Im November 2021 hatte der Senat mit einem Beschluss in der Regierungsrunde die ersten Vorbereitungen für den Mietspiegel gestartet. In der Kategorie der Städte mit über 500.000 Einwohnern war Bremen bundesweit die letzte Kommune, für die es noch keinen Mietspiegel gab. Das musste sich ändern, denn der Bund hat im Juni 2021 eine Mietspiegelpflicht für Städte und Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern beschlossen.