Bremer Kirchenbänke setzen Zeichen gegen Gewalt

Mit orangen Kirchenbänken unter anderem vor dem zentralen St. Petri Dom am Marktplatz in Bremen will die evangelische Kirche in der Hansestadt weithin sichtbare Zeichen gegen körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt setzen. Die Bank vor dem Dom wurde auch mit Blick auf den internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am 25. November aufgestellt. „In Signalfarbe laden die Bänke zu Gemeinschaft in Frieden und zum Gespräch ein“, sagte Kirchenpräsidentin Edda Bosse am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Unter dem Motto #keinPlatzFürGewalt seien bislang an 30 Orten vor Kirchen, Gemeindezentren und Kitas orange Kirchenbänke und andere Sitzmöbel aufgestellt worden, berichtete Nancy Janz vom kirchlichen „Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt“. Sie seien ein Zeichen für Null Toleranz in puncto Gewalt. Janz hat federführend eine Veranstaltungsreihe zum Thema organisiert, die am Sonnabend (11. November) mit einer Autorenlesung unter dem Titel „Entstellter Himmel – Berichte über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche“ fortgeführt wird.

Unter der Web-Adresse www.keinplatzfuergewalt.de gibt es weitere Informationen zu den Veranstaltungen. „Seit mehr als zwanzig Jahren, ist es für die Bremische Evangelische Kirche wichtig, Ursachen für körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt zu erkennen und zu benennen“, sagte Janz.

Gut 35 Prozent aller Frauen in Deutschland sind nach Angaben der Kirche mindestens einmal im Leben von physischer oder sexueller Gewalt betroffen. Fünf Prozent aller Männer und 13 Prozent aller Frauen hätten schon einmal sexuelle Gewalt am Arbeitsplatz erlebt. Gewalt sei vielfältig und könne mit Taten und Worten überall – am Arbeitsplatz, auf der Straße oder im Verein – ausgeübt werden. Es gehe darum, über diese Gewalt zu sprechen. Die Bremer Kampagne richte sich an alle Altersgruppen.