Brandenburger AfD empört sich über EKBO

In der EKBO dürfen AfD-Mitglieder keine Ämter mehr ausüben. Das kritisiert die radikale Partei scharf – und droht mit Konsequenzen.

Hans-Christoph Berndt ist Fraktionsvorsitzender der Brandenburger AfD, die der Verfassungsschutz als rechtsextremen Verdachtsfall einordnet
Hans-Christoph Berndt ist Fraktionsvorsitzender der Brandenburger AfD, die der Verfassungsschutz als rechtsextremen Verdachtsfall einordnetImago / Martin Müller

Brandenburgs AfD-Landtagsfraktion hat sich über den Beschluss empört, dass Mitglieder der Partei keine Ämter mehr in der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) haben sollen. “Die Amtskirche marschiert im Gleichschritt mit den Staatsparteien, mit dem Verfassungsschutz und der antinationalen Front im Land und verdammt die AfD“, sagte der AfD-Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag, Hans-Christoph Berndt.

Das Kirchenparlament der EKBO hatte auf seiner Frühjahrstagung am Wochenende einen Unvereinbarkeitsbeschluss gefasst, wonach AfD-Mitglieder kein kirchliches Amt in der Landeskirche haben dürfen, etwa als Ältester im Gemeindekirchenrat oder als ehrenamtlicher Prediger oder als Leiter von Jugendgruppen.

AfD lobt Freikirchen

Berndt schlug vor, dass die Kirchen keine staatliche Unterstützung mehr bei der Einziehung der Kirchensteuer erhalten sollten. Lobende Worte fand er indes für die Freikirchen. Sie hätten während der Pandemie nicht aus Angst vor dem Virus ihre Gotteshäuser verschlossen. Auch seien Vertreter der Freikirchen mit den Corona-Spaziergängern gemeinsam auf die Straße gegangen.

Berndt selbst ist Katholik und gehört nach eigenen Angaben weiter der Kirche an. Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Dennis Hohloch, erklärte dagegen, aus der evangelischen Kirche ausgetreten zu sein.

Brandenburg: Verfassungsschutzbericht erwartet

In Brandenburg ordnet der Verfassungsschutz die AfD bislang als rechtsextremen Verdachtsfall ein. Kommenden Montag soll der neue Brandenburgische Verfassungsschutzbericht vorgestellt werden.