Mit landesweiten Straßenblockaden und Brandanschlägen auf Busse eskaliert der Wahlkampf in Bangladesch. Innerhalb von zehn Stunden seien in der Hauptstadt Dhaka und anderen Städten bei Protestaktionen der oppositionellen Bangladesh Nationalist Party (BPN) und der radikal-islamischen Partei Jamaat mindestens neun Busse in Flammen aufgegangen, berichteten Medien in Bangladesch am Sonntag.
Bangladeschs Ministerpräsidentin Sheikh Hasina warf der Opposition daraufhin erneut Terrorismus vor. Gleichzeitig nutzte die Regierungschefin des überwiegend islamischen Bangladesch dazu antisemitische Bezüge zum Nahostkonflikt. Die “Männer der BNP-Jamaat” seien die “räudigen Söhne Israels”, sagte Sheikh Hasina dem amtlichen Nachrichtenportal BSS.
Die BNP und ihre Unterstützer wollen mit ihren Blockaden, Demonstrationen und den Brandstiftungen den Rücktritt von Sheikh Hasina und die Einsetzung einer Übergangsregierung erzwingen, die das Land bis zu den Parlamentswahlen Anfang 2024 regieren soll. Der seit 2009 regierende Sheikh Hasina werden Autoritarismus, Menschenrechtsverletzungen, Einschränkungen der Meinungsfreiheit und Inhaftierung ihrer Kritiker vorgeworfen.
Im Wahlkampf 2013/14 hatten BNP-Jamaat zahllose Busse, Züge und Gebäude in Brand gesteckt. Alleine in den 36 Stunden vor der Wahl am 5. Januar 2014 gingen laut Medienberichten mehr als 60 Schulen in Flammen auf, die als Wahllokale dienen sollten. Viele Menschen erlitten durch die Brandstiftungen schwere Verletzungen.