Artikel teilen:

Blindgänger gefährden Zivilbevölkerung in Syrien

In das ehemalige Bürgerkriegsland Syrien sollen Vertriebene zurückkehren und den Wiederaufbau beginnen. Doch zuvor gilt es vielerorts, explosive Überreste zu beseitigen.

Blindgänger und Minen stellen laut der Hilfsorganisation Handicap International weiterhin eine Gefahr für weite Teile der syrischen Bevölkerung dar
Blindgänger und Minen stellen laut der Hilfsorganisation Handicap International weiterhin eine Gefahr für weite Teile der syrischen Bevölkerung darImago / ITAR-TASS

Blindgänger und Minen in Syrien stellen laut der Hilfsorganisation Handicap International weiterhin eine Gefahr für weite Teile der Bevölkerung dar. Nicht detonierte Kampfmittel behinderten den Wiederaufbau massiv, teilte die Organisation in München mit. Besonders für zurückkehrende Familien stellten sie eine akute Bedrohung dar. Bevor Krankenhäuser, Schulen oder Felder genutzt werden könnten, müssten erst Blindgänger geräumt werden.

“Minen und nicht explodierte Reste von Explosivwaffen stellen eine versteckte Gefahr dar, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigt”, sagte Danila Zizi, Landesdirektorin für Syrien von Handicap International. Ein einziger Fehltritt könne zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen.

Syrien ist eines der am stärksten mit Kriegsresten belasteten Länder

Syrien zählt nach Angaben von Handicap International zu den am stärksten mit Kriegsresten kontaminierten Ländern der Welt. Seit 2011 wurden demnach über eine Million Explosivwaffen eingesetzt, von denen bis zu 30 Prozent nicht explodierten. Teile des Landes seien verseucht mit explosiven Resten von industriell hergestellten Raketen, Mörsergranaten, selbstgebauten Bomben, zurückgelassener Munition oder Landminen. Zudem seien dort unkonventionelle Waffen eingesetzt worden wie Fassbomben, die eine hohe Ausfallrate haben.