Blechbläser in finanzieller Schieflage

Der Verband der Posaunenchöre in Bayern (VEP) hat Geldsorgen. Der Präsident des Verbands, der Nördlinger Pfarrer Philipp Beyhl, bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag eine „finanzielle Schieflage“. Gründe hierfür seien gestiegene Personal- und Energiekosten.

Die Mehrkosten könnten nicht aufgefangen werden, weil Zuschüsse vom Staat und der Kirche in den vergangenen Jahren weitgehend gleichgeblieben seien. Kurzfristig wollen sich die Bläser nun mit Fundraising-Aktionen selbst helfen, langfristig müssten die Zuschüsse steigen, damit der Verband wieder „ohne Sorgen seine Arbeit machen kann“, sagte der VEP-Präsident.

Eine externe Analyse kläre derzeit noch, wie viel Mittel fehlen. Er gehe aber von einem Betrag im „hohen fünfstelligen Bereich“ aus, sagte Beyhl. In dem Verband sind etwa 15.000 Bläserinnen und Bläser aus rund 850 Posaunenchören zusammengeschlossen. Die allermeisten musizieren in evangelischen Kirchengemeinden. Aber auch ein katholischer Posaunenchor ist den Angaben nach Mitglied. Der Verband beschäftigt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon vier hauptamtliche Landesposaunenwarte, die vor allem Bläser und Posaunenchorleiter ausbilden.

Man habe Sparmaßnahmen ergriffen, erläuterte Beyhl. Außerdem gebe es Gespräche mit Mitgliedern der Landessynode und der Kirchenleitung, „da sieht es gar nicht so schlecht aus“. Ziel sei es, bis Anfang 2026 wieder auf stabilen Füßen zu stehen.

Bis dahin sollen nun unter anderem Benefizkonzerte, die unter dem Motto stehen „Wir sind das Salz“, Spenden in die Kassen spülen. „Damit geht es uns auch darum, den Menschen bewusst zu machen, was fehlen würde, wenn es bei Gottesdiensten, Jubiläen oder Beerdigungen keine Musik mehr gäbe.“ Viele Aktivitäten in den Kirchengemeinden hingen mit den Chören zusammen, kann Beyhl auch in seiner Nördlinger Gemeinde sehen.

Ein erstes Benefizkonzert findet am Samstag, 11. Mai, in der Nürnberger Lorenzkirche statt. Bläser aus verschiedenen Chören spielen dort von 12 bis 14 Uhr und von 15 bis 16.30 Uhr bekannte kirchliche Lieder, sagte der Nürnberger Bezirkschorleiter Thomas Engelbrecht dem epd. Um Spenden und Ideen zu sammeln, hat der VEP eine eigene Website geschaltet. (00/1328/25.04.2024)