BKA: Gewalt gegen Frauen nimmt weiter zu

Erstmals hat das Bundeskriminalamt eine eigene Auswertung zu frauenfeindlichen Straftaten erstellt. Die traurige Bilanz: Gewalt gegen Frauen hat in fast allen Bereichen zuletzt zugenommen.

Die Zahl der gegen Frauen gerichteten Gewalttaten ist in Deutschland weiter angestiegen. Das geht aus einer erstmals vom Bundeskriminalamt erstellten und am Dienstag veröffentlichten Auswertung zu Straftaten hervor, die sich überwiegend gegen Frauen richten. Gewalt gegen Frauen habe wie Gewaltkriminalität insgesamt weiter zugenommen, heißt es darin. So wurden 2023 rund 180.000 Mädchen und Frauen Opfer von häuslicher Gewalt und rund 52.000 Opfer von Sexualstraftaten. Die Statistik bezieht sich nur auf die Fälle, die Polizei oder Staatsanwaltschaft bekannt geworden sind.

Laut der Auswertung sind in fast allen betrachteten Bereichen in den vergangenen fünf Jahren deutlich mehr Fälle erfasst worden. Lediglich beim Menschenhandel seien die Opferzahlen in diesem Zeitraum auf gleichbleibendem Niveau geblieben. Im Vergleich zum Vorjahr waren 2023 jedoch in allen Bereichen Zunahmen zwischen ein und 25 Prozent zu verzeichnen. Tatverdächtig seien insgesamt meist Männer, hieß es.

Weitere Felder der Auswertung waren digitale Gewalt und Femizide, also tödliche Gewalt gegen Frauen aufgrund des Geschlechts. 360 Frauen und Mädchen seien 2023 deswegen getötet worden. Da einzelne Taten in mehreren Bereichen gezählt wurden, könne keine Gesamtzahl von Opfern frauenfeindlicher Straftaten angegeben werden.