Bistum Würzburg löscht seinen X-Account: “Werkzeug zur Propaganda”

Das katholische Bistum Würzburg hat sein Profil auf dem sozialen Netzwerk X gelöscht. Etliche Jahre habe man dort „aktuelle Informationen, Nachrichten und geistliche Inhalte veröffentlicht“, teilte das Bistum am Mittwoch mit. „Seit der Übernahme des sozialen Netzwerks durch Elon Musk hat sich das Netzwerk massiv verändert“, erläuterte der Leiter der Bistums-Onlineredaktion Johannes Schenkel: „Twitter wurde als X zu einem Ort, der für uns keine stimmige Heimat mehr sein kann.“

Die X-Algorithmen dienten mittlerweile als Werkzeug zur Verbreitung von Falschinformationen, populistischer und antidemokratischer Propaganda, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Bistum weitet stattdessen künftig seine Präsenz in den offenen sozialen Netzwerken aus. Unter anderem wird bereits ein Profil bei Mastodon betrieben. Es ist eine der ersten Präsenzen eines bayerischen Bistums im sogenannten Fediverse. „Profile im Fediverse sind nicht geschlossen, sondern auch ohne Anmeldung zugänglich“, sagte Schenkel.

Gerade die Kirche müsse auf vielen Kanälen gleichzeitig präsent sein, da sie aktuell auf einem einzelnen keine bedeutende Reichweite erlangt, erläuterte der Leiter der Online-Redaktion. Das Bistum ist außerdem weiter auf Facebook, Instagram und bei YouTube zu finden.

Andere katholische Erzbistümer und Bistümer in Bayern sind weiterhin auf X präsent, ebenso die bayerische evangelische Landeskirche – die allerdings füttert ihren X-Account nur noch sehr sporadisch, vor allem zu den Tagungen der Landessynode. (00/3338/06.11.2024)