Artikel teilen:

Bistum rügt Pfarrer für Abweisung einer Frau mit Down-Syndrom

Eltern in Spanien hatten eine Verwandte mit Down-Syndrom als Taufpatin ausersehen, der zuständige Priester lehnte ab. Nach einer Unterschriftenaktion stellt sich jetzt die Bistumsleitung auf die Seite der Familie.

Das spanische Erzbistum Sevilla hat die Entscheidung eines Pfarrers korrigiert, einer jungen Frau mit Down-Syndrom das Amt als Taufpatin zu verweigern. In einer Mitteilung entschuldigte sich die Bistumsleitung am Dienstag für “den Schaden, der durch den Umgang mit dieser Situation entstanden ist”, und rief zu Versöhnung und Dialog in der Pfarrgemeinde auf. Weiter hieß es, die Kirche solle in ihrer Glaubensunterweisung Anpassungen erwägen, die “die Einbeziehung aller Menschen in die kirchliche Gemeinschaft fördern, basierend auf seelsorgerischer Begleitung und Umsicht”.

Zwar gibt es im Kirchenrecht keine Einschränkung für Taufpatenschaften durch Menschen mit Behinderungen. Der Pfarrer der kleinen Gemeinde Benacazón im südspanischen Andalusien glaubte aber nicht, einer Frau mit Down-Syndrom die Aufgaben einer Taufpatin übertragen zu können.

Die von dieser Entscheidung empörten Eltern des zu taufenden Kindes hatten eine Unterschriftenaktion gestartet, die dem Erzbistum in Sevilla übergeben wurde. Dieses stellte sich nun hinter die Familie und erklärte, die Verwandte mit dem Down-Syndrom könne selbstverständlich als Patin agieren.

Unterdessen feierte der Vater des Mädchens die Entscheidung des Erzbistums in Sozialen Medien “als Sieg für Inklusion, Respekt und die Würde aller Menschen mit Behinderung. Denn Glaube misst sich nicht an Fähigkeiten, sondern an der Herzenshaltung, der Hingabe und der Liebe, die jeder Mensch in sein Handeln einbringt.” Die durch den Streit verschobene Taufe soll nun am 31. Januar 2026 stattfinden – mit einem anderen Geistlichen.