Bischofssprecher: Papst-Aussage zu weißer Fahne unglücklich

Verhandlungen, keine Kapitulation – Papst Franziskus‘ Äußerungen zu Weißen Fahnen in der Ukraine haben Irritationen ausgelöst. Die Deutsche Bischofskonferenz kann die Verwirrung nachvollziehen.

Als unglücklich hat ein Sprecher der katholischen Deutschen Bischofskonferenz die jüngsten Aussagen von Papst Franziskus zu Friedensverhandlungen in der Ukraine bezeichnet. Die deutschen Bischöfe hätten in ihrem im Februar veröffentlichten Friedenswort klargestellt, dass am Ende die Ukraine entscheiden müsse, wann der Moment für Friedensverhandlungen gekommen sei, erklärte Bischofssprecher Matthias Kopp am Montag. „Dass Papst Franziskus die hier genannten Punkte in seinem Interview nicht aufgegriffen hat, hat bei vielen Beobachtern Irritationen ausgelöst, die wir nachvollziehen können.“

In einem Interview mit dem schweizerischen Rundfunks RSI hatte der Papst der Ukraine den „Mut zur Weißen Fahne“ und zu Verhandlungen unter internationaler Vermittlung nahegelegt. Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte später, der Papst habe „vor allem zu einem Waffenstillstand aufrufen und den Mut zu Verhandlungen wiederbeleben“ wollen.

Es wäre gut, wenn der Vatikan über Fragen wie Verhandlungsaufrufe und die Bedingungen für ein Ende des Krieges eine inhaltliche Klärung seiner Position kommuniziere, sagte Bischofssprecher Kopp. „Gleichwohl bleibt für uns selbstverständlich und vielfach belegt, dass der Papst – ebenso wie die Deutsche Bischofskonferenz – für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine eintritt.“