Bischof Wilmer schreibt jüdischen Gemeinden zum Neujahrsfest
Der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat den jüdischen Gemeinden im Bistum Hildesheim zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana eine Grußbotschaft übermittelt. Dabei ging der Bischof auch auf den ersten Jahrestag des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel ein, wie das Bistum am Dienstag mitteilte. Das Fest beginnt mit dem Sonnenuntergang am 2. Oktober und endet beim Einbruch der Dunkelheit am 4. Oktober. Nach dem jüdischen Kalender beginnt damit das Jahr 5785.
„Den meisten von Ihnen wird in diesen Tagen sicher das Herz schwer sein“, schreibt Wilmer in seinem Brief. „Meine Gedanken sind bei den vielen Opfern, Verletzten und ihren Familien. Besonders aber denke ich in diesen Tagen an die Geiseln, die sich noch immer in Gefangenschaft befinden. Auch in diesem Moment bangen Menschen darum, endlich freigelassen zu werden, hoffen Familien und Freunde darauf, ihre Lieben möglichst bald wiederzusehen.“
Der Bischof betont, er nehme „den Anstieg an Hass und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden auf unseren Straßen“ mit Bestürzung wahr. Dazu dürfe die Kirche nicht schweigen. Antisemitismus sei auch „ein fundamentaler Angriff auf unsere demokratische Gesellschaft, dem wir uns entgegenstellen müssen“. Nach seinen Worten sei Antisemitismus Sünde und zerstöre die Gesellschaft. Umso wichtiger sei deshalb „unser gemeinsames Engagement für ein friedliches und konstruktives Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Religionen und Kulturen“.
Neben dem Brief an die jüdischen Gemeinden im Bistum Hildesheim hat Bischof Wilmer den Angaben zufolge gemeinsam mit dem Osnabrücker Bischof Dominicus Meier und Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta auch ein Grußschreiben an die beiden jüdischen Landesverbände in Niedersachsen verfasst. Auch der evangelische Landesbischof Ralf Meister gratulierte den jüdischen Gemeinden und Bürgern zu dem Feiertag. In einer Anzeige in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ wünschte er ihnen „ein gesegnetes Jahr 5785“.