Vor drei Jahren wurde die Ukraine von Russland überfallen. Der evangelische Berliner Bischof Stäblein warnt davor, in der aktuellen Lage falschen “Friedensengeln” hinterherzulaufen.
Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein zeigt sich irritiert über die neue Haltung der USA zum russischen Überfall auf die Ukraine. “Es ist eine Epochenwende, wenn die Macht, die bisher im Westen für Werte wie Freiheit und Würde und auch Wahrheit stand, wenn die sich nun auch da einreiht, wo aus Opfern Täter werden und aus Krieg Spezialoperationen und aus Verhandlungen Deals”, sagte Stäblein am Montagabend in der Potsdamer Garnisonkirche mit Blick auf den dritten Jahrestag des Überfalls.
Gerade jetzt sei es Aufgabe der Kirche und der Christen, sich um Frieden zu bemühen, so Stäblein weiter: “Suche Frieden und renne ihm hinterher und nicht den Kriegstreibern und Weltverteilern, die jetzt um sich greifen und dabei den Friedensengel spielen, der die Menschen vergisst und die Kinder besonders.”
Dabei betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz den Unterschied zwischen einem “echten Frieden” und einem Diktatfrieden. “Der Verrat, den die Ukraine derzeit erlebt, der darf nicht unser Verrat werden. Das gehört auch zu diesem Tag, der ja mitten in dem liegt, was die Zeitenwende, die wir seit Jahren spüren, noch übersteigt.”