Bischof Stäblein setzt sich für zum Tode verurteilten Iraner ein

Javad Rouhi ist einer von vielen Protestierenden, der vom iranischen Regime gefoltert und zum Tode verurteilt wurde. Bischof Christian Stäblein übernimmt seine Patenschaft und fordert die Freilassung.

Christian Stäblein ist seit November 2019 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Christian Stäblein ist seit November 2019 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitzepd-bild / Christian Ditsch

Der Berliner Bischof Christian Stäblein hat eine Patenschaft für einen zum Tode verurteilten Iraner übernommen. Damit wolle er ein Zeichen setzen gegen die Menschenrechtsverletzungen durch das iranische Regime, erklärte der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

„Wir sprechen uns ausdrücklich gegen sexualisierte Gewalt, Folter und Todesstrafe aus und fordern das iranische Regime auf, die Repressalien gegen die eigene Bevölkerung zu stoppen und das Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit zu respektieren“, sagte Stäblein.

In einem Brief an den iranischen Botschafter in Deutschland und den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi habe er die schnellstmögliche Freilassung sowie die Aufhebung des Todesurteils gegen Javad Rouhi gefordert. Der 35-Jährige ist seit Ende September inhaftiert. Er wurde aufgrund der Teilnahme an den seit September 2022 stattfindenden landesweiten Protesten zum Tode verurteilt.

Auslöser für die Unruhen war der Tod einer wegen „Verstöße gegen die Kleidungsordnung“ festgenommenen Frau, die in Polizeigewahrsam starb. Laut Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM) wurden fast 600 Menschen seit Beginn der Proteste getötet und tausende Protestierende festgenommen.

Die IGfM vermittelt Patenschaften für iranische Inhaftierte. Damit möchten sie nach eigenen Angaben den Blick der internationalen Öffentlichkeit auf die menschenrechtswidrigen Inhaftierungen und Haftbedingungen iranischer Bürger lenken.