Bischof setzt sich für Begnadigung von Iraner Mehrabi ein

Der im Iran inhaftierte Anti-Korruptions-Aktivist Mahmoud Mehrabi ist zum Tod verurteilt worden. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sieht ihn als “politischen Gefangenen” und fordert seine Freilassung.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf setzt sich für die Begnadigung des zum Tode verurteilten iranischen Anti-Korruptions-Aktivisten Mahmoud Mehrabi ein. Kohlgraf werde sich in Schreiben an die iranische Regierung gegen das “willkürliche Todesurteil” gegen Mehrabi wenden, teilte das Bistum Mainz am Dienstag auf seiner Homepage mit. Der Bischof habe eine “politische Patenschaft” für Mehrabi übernommen und setze sich damit im Rahmen des Patenschaftsprojekts der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) für die Freilassung eines politischen Gefangenen im Iran ein.

Der auf Sozialen Medien aktive Mehrabi wurde am 1. Februar 2023 während der landesweiten “Frau, Leben, Freiheit”-Proteste in seinem Haus in der Stadt Isfahan festgenommen. Seitdem sei er im Dastgerd-Gefängnis inhaftiert. Wegen Verbreitung angeblicher Unwahrheiten auf seiner Instagram-Seite werde ihm “Korruption auf Erden” vorgeworfen. Dieser vage Vorwurf wird laut IGFM vom iranischen Regime willkürlich genutzt, um Kritiker mundtot zu machen und sich ihrer zu entledigen. Mehrabi sitzt laut Bistum Mainz aktuell in Einzelhaft, dies geschehe “oft in Vorbereitung auf die Exekution”.

Die IGFM mit Sitz in Frankfurt hat seit 2011 bereits mehr als 200 solcher – meist von Abgeordneten übernommenen – politischen Patenschaften – initiiert. Damit will die Menschenrechtsorganisation nicht nur im Iran, sondern etwa auch in China, in Belarus, der Türkei und auf Kuba Verbesserungen der Lage von Inhaftierten erreichen. Die IGFM dankte Bischof Kohlgraf und betonte: “Je lauter Abgeordnete und Mandatsträger sich für die Freilassung eines Menschen einsetzen, umso eher wird dieser Ruf für das Leben auch in der Islamischen Republik Iran gehört.”