Bischof Overbeck begrüßt Segenserlaubnis für homosexuelle Paare

Der katholische Essener Bischof Franz-Josef Overbeck begrüßt, dass der Vatikan die Segnung homosexueller Paare unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt hat. „Es ist gut, dass es diese Form der Segnung gibt“, sagte er laut dem Internetportal kirche-und-leben.de (Donnerstag) bei einer Gemeindeversammlung in Münster. Allerdings halte er das Wort von „irregulären Paaren“ in der entsprechenden Erklärung „nicht für gut und angebracht“.

Am 18. Dezember hatte der Vatikan die Erklärung „Fiducia supplicans“ (Das flehende Vertrauen) veröffentlicht. Erstmals wird katholischen Priestern darin gestattet, unverheiratete, wiederverheiratete und homosexuelle Paare zu segnen. Das von Papst Franziskus genehmigte Dokument des Glaubensdikasteriums legt auch Voraussetzungen für den Segen von Paaren in „irregulären Situationen“ fest: Eine Verwechslung mit einer kirchlichen Trauung muss ausgeschlossen und der Segen außerhalb des Gottesdienstes gespendet werden.

In der Praxis würden nur wenige homosexuelle Paare einen Segen erbitten, sagte Overbeck. „Viel mehr wiederverheiratete Geschiedene fragen danach.“ Paare, die den Segen Gottes für ihre Liebe wünschen, würden im Bistum Essen in ihrem Wunsch und bei der Planung einer Segensfeier unterstützt und begleitet.

Der Bischof, der Mitglied der Weltsynode in Rom ist, bekundete Hoffnung auf spürbare Reformen in der katholischen Kirche: „Ich setze auf eine Neubewertung der Sexualität in allen Beziehungen und auf mehr Gleichberechtigung von Mann und Frau.“