Bischof Meister warnt an Ostern vor Antisemitismus

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat sich an Ostern gegen jede Form von Antisemitismus und Judenfeindschaft gewandt. „Antisemitismus bleibt Gotteslästerung“, betonte der evangelische Theologe am Ostersonntag in der Marktkirche in Hannover. Meister wandte sich strikt gegen jede theologische Begründung von Antisemitismus. Dies müsse gerade an Ostern gesagt werden, weil an diesem christlichen Feiertag über Jahrhunderte hinweg immer wieder die Behauptung wiederholt worden sei, die Juden hätten den Heiland getötet. Dies sei ein Ausgangspunkt für Antijudaismus und Antisemitismus gewesen.

Meister wies in seiner Osterpredigt auf die engen Beziehungen zwischen Judentum und Christentum hin. Beide seien vielfältig miteinander verbunden. So sei das Abendmahl, das Jesus kurz vor seinem Tod mit seinen Jüngern gefeiert habe, ein jüdischer „Sederabend“ gewesen: eine feierliche Mahlzeit zum Auftakt des jüdischen Pessachfestes. „Diese unmittelbare Beziehung zwischen dem Judentum und der christlichen Auslegung des Pessach-Mahls, die wir im Abendmahl feiern, ist ein wichtiges theologisches Zeichen“, sagte der Landesbischof.

Meister betonte, die Osterbotschaft von der Auferstehung und vom Leben in einer neuen Welt bedeute nicht nur für Christinnen und Christen eine Befreiung: „Der Geist des Osterfestes muss ein Hoffnungssignal für alle Menschen sein.“