Bischof Meister: Friedensstadt Osnabrück ist Vorreiterin für Toleranz

Auf die friedensstiftende Wirkung eines christlichen Gottesdienstes hat Landesbischof Meister aufmerksam gemacht. Er sprach auf einer Feier, bei der der Bahnhofsmission der Ökumene-Preis verliehen wurde.

Landesbischof Ralf Meister (Archivbild)
Landesbischof Ralf Meister (Archivbild)Marcelo Hernandez Nordkirche

Osnabrück. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat die Stadt Osnabrück für ihren Einsatz für Toleranz und Frieden gelobt. Die Stadt sei durch den Westfälischen Frieden von 1648 eine Vorreiterin im Umgang mit religiöser Vielfalt gewesen, sagte der evangelische Bischof im katholischen Dom in Osnabrück. Sie habe Toleranz gezeigt, um Frieden unter den zuvor verfeindeten Konfessionen zu ermöglichen. „Es ist eine Freude, dass diese Toleranz, die zwischen den christlichen Konfessionen begann, sich inzwischen zum Judentum und vor allem zum Islam ausgeweitet hat.“

Meister sprach während eines ökumenischen Gottesdienstes zum Osnabrücker Friedenstag, der an den Westfälischen Frieden erinnert. Er wurde 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen wurde und beendete den 30-Jährigen Krieg. An der Feier nahm auch der katholische Bischof Franz-Josef Bode teil.

Tief Sehnsucht nach heiler Welt

Ralf Meister machte auch auf die friedensstiftende Kraft des christlichen Gottesdienstes aufmerksam. Der Friedensgruß „Friede von Gott unserm Vater!“ durchziehe seit Jahrhunderten die Gottesdienste, sagte er. Damit sei aber weder persönliches Glück noch die Abwesenheit von Krieg gemeint. Frieden meine „eine tiefe Sehnsucht nach einer heilen, unversehrten Welt“.

Von der Routine des Alltags

An jedem Sonn- und Feiertag unterbreche der Gottesdienst die Routine des Alltags und mache auf einen umfassenden Frieden aufmerksam, der die gesamte Schöpfung umschließe, sagte der leitende Theologe: „Damit gilt: Auf spezifische Weise ist an jedem Sonn- und Feiertag ein Friedenstag.“

Während des Gottesdienstes wurde die Bahnhofsmission Osnabrück mit dem Ökumene-Preis 2021 geehrt. Sie wird den Angaben zufolge seit 90 Jahren gemeinsam von der Diakonie und dem Caritasverband Osnabrück getragen. Junge und alte Menschen verschiedener Nationalitäten und unterschiedlicher Religionen arbeiteten als Ehrenamtliche in einem Team zusammen, hieß es. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Osnabrück hat den mit 1.000 Euro dotierten Preis zum fünften Mal verliehen. (epd)