Bischof Meister: Endlagersuche braucht öffentliche Beteiligung
Die Endlagerung sei eine Verpflichtung über viele Generationen. Jetzt müsse der Mensch Verantwortung übernehmen für das, was er der Schöpfung angetan hat.
Hannover. Der Landesbischof Ralf Meister aus Hannover hat eine breite gesellschaftliche Beteiligung am weiteren Prozess der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll gefordert. „Jetzt muss sich zeigen, ob die Öffentlichkeit angemessen beteiligt wird und die Glaubwürdigkeit in diesem Verfahren erhalten bleibt“, sagt der Theologe. Nur ein wissenschaftlich fundiertes und öffentlich begleitetes Verfahren könne sicherstellen, dass eine Lösung gefunden werde, die auf die erforderliche gesellschaftliche Akzeptanz treffe.
Zugleich betonte Meister mit Blick auf die Tausende Jahre andauernde Gefahr für Mensch und Umwelt, dass die Endlagerung von Atommüll eine Verpflichtung über viele Generationen hinweg sei: „Der Mensch muss dauerhaft Verantwortung für das übernehmen, was er der Schöpfung angetan hat“, sagte der hannoversche Landesbischof, der die evangelischen Kirchen in der Endlager-Kommission des Deutschen Bundestages vertreten hatte. „Wenn wir diese Verantwortung wirklich ernst nehmen, habe ich Zuversicht, dass wir einen geeigneten Endlager-Standort finden werden.“
Gorleben ungeeignet
Am Montag hatte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Berlin 90 sogenannte Teilgebiete vorgestellt, die nach geologischen Gesichtspunkten für eine dauerhafte Lagerung von insgesamt rund 1.200 Tonnen hochradioaktiven Abfalls geeignet sind. 57 der genannten Gebiete befinden sich ganz oder teilweise in Niedersachsen. Der umstrittene Standort Gorleben war im Zuge der Bekanntgabe als ungeeignet ausgeschieden. Der Salzstock im Landkreis Lüchow-Dannenberg dient seit den 1980er Jahren als Zwischenlager für hochradioaktiven Abfall. (epd)