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Bischof Krämer: Papst Leo rückt die Armen in die Mitte der Kirche

Leo XIV. fordert, arme Menschen stärker in den Blick zu nehmen und sogar von ihnen zu lernen. So würdigt der Rottenburger Bischof Klaus Krämer das erste Lehrschreiben des neuen Papstes.

Der Rottenburger Bischof Klaus Krämer begrüßt das Eintreten von Papst Leo XIV. für die Armen. In seinem Lehrschreiben “Dilexi te” stelle sich Leo XIV. klar in die Tradition seiner Vorgänger und rücke “die Situation der Armen in allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt der Kirche”, erklärte Krämer am Donnerstag in Rottenburg. Leo XIV. fordere, Ungerechtigkeiten zu beseitigen und die Armen und Ausgegrenzten in den Blick zu nehmen, ja, von ihnen zu lernen, so Krämer.

Papst Leo XIV. unterstreiche die “durchgängige Position” des römisch-katholischen Lehramts mit den Worten: “Eine Kirche, die der Liebe keine Grenzen setzt, die keine zu bekämpfenden Feinde kennt, sondern nur Männer und Frauen, die es zu lieben gilt, das ist die Kirche, die die Welt heute braucht.”

Krämer betonte, auch die Diözese Rottenburg-Stuttgart zeichne ein langjähriges weltkirchliches Engagement für notleidende und an den Rändern der Gesellschaft lebende Menschen aus. Die Diözese fühle sich daher “durch das Schreiben des Heiligen Vaters in ihrem Handeln bestärkt”. Krämer hat selbst langjährige Erfahrungen in der weltkirchlichen Arbeit. Er war von 2008 bis 2019 Präsident des Hilfswerks missio in Aachen und von 2010 bis 2019 Präsident des Kindermissionswerks “Die Sternsinger”.

Am Donnerstag hatte der Vatikan das erste Lehrschreiben von Papst Leo XIV. veröffentlicht. Die auf den 4. Oktober datierte “Apostolische Exhortation” trägt den Titel “Dilexi te” (Ich habe dich geliebt) und legt den Fokus auf Armut und Wirtschaft. Der Papst übernimmt darin etwa einen der provokantesten Sätze seines Vorgängers und betont, es sei notwendig, weiterhin die “Diktatur einer Wirtschaft, die tötet” anzuprangern.